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Pregnenolon

Was ist Pregnenolon?

  • Die meisten Steroidhormone (Östrogene, Progesteron, Testosteron, Cortison etc.) bildet der Körper aus Cholesterin. Eine der ersten wichtigen chemischen Zwischenstufen dabei ist das Pregnenolon. Damit kann man Pregnenolon als Mutter der Steroidhormone bezeichnen. Steroidhormone haben vor allem anabole (aufbauende) und antientzündliche Eigenschaften (wie z.B. vom Cortison bekannt), sie regulieren die Fortpflanzung und geschlechtsspezifische Körperfunktionen (Östrogene, Testosteron u.a.) und haben Einfluß auf den Flüssigkeitshaushalt.
  • Zum größten Teil wird Pregnenolon in den Nebennierenrinden produziert, jedoch auch im Gehirn, der Leber, der Haut, den Hoden, den Eierstöcken und in der Netzhaut des Auges. Die Bildung aus Cholesterin findet dabei in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken der Zellen, statt. Ist deren Funktion zum Beispiel durch einen Mangel an Mikronährstoffen gestört, so kann auch die Pregnenolonbildung zurückgehen. Bei einem Mangel an Pregnenolon kann das ganze Steroidhormonsystem gestört sein.
  • Pregnenolon spielt daneben aber auch eine Rolle als Neurosteroid. Neurosteroide sind Proteine, die in den Mitochondrien von Nervenzellen produziert werden. Sie üben wichtige gehirnsspezifische Funktionen aus, spielen eine große Rolle bei der Übertragung von Nervensignalen, bei Lernprozessen und sie schützen die Nervenzellen, indem sie deren Isolierungen (Myelinscheiden) verbessern.
  • Die Pregnenolonspiegel im Blut sind bei beiden Geschlechtern gleich.
  • Nach hohen Werten bei der Geburt sinken die Spiegel zunächst ab, um dann bis zum ihrem Höhepunkt im ca. 30. Lebensjahr wieder kontinuierlich zu steigen. Danach sinken die Pregnenolonspiegel unter abnehmender Energie, nachlassender Libido und Gedächtnisleistung stetig.

Wirkungen haben Pregnenolongaben?

  • Bereits 1940 wurde Pregnenolon wegen seiner natürlichen antientzündlichen Wirkung sehr erfolgreich in der Rheumatherapie gegen Gelenkbeschwerden eingesetzt. In einigen Zentren gehört es auch heute noch zum Therapieregime in der Rheumabehandlung, auch wenn es für die Pharmaindustrie nicht mehr wirklich gewinnbringend ist.
  • Verbesserung der Lern- und Erinnerungsphase der Gedächtnisfunktion. In den letzten 30 Jahren konnten zahlreiche Studien zeigen, daß Pregnenolongaben die Gedächtnisleistung unter Streßbelastung bei jüngeren Menschen signifikant verbessern kann.
    Genauso läßt sich einem Nachlassen der Gedächtnisfunktion im Alter mit schon mit niedrigdosierten Pregnenolongaben entgegenwirken.
  • Als Vorläufersubstanz weiblicher Sexualhormone wirkt sich Pregnenolon stabilisierend auf die Progesteronproduktion aus und ist äußerst wirksam gegen Gelbkörperschwäche, Brustspannen (Mastodynie), Zyklusunregelmäßigkeiten, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden. Auch Frauen mit Libidostörungen profitieren oft von einer Pregnenolonsubstitution.
  • In der Reproduktionsmedizin wird Pregnenolon bei Frauen ab 35 Jahren zur Verbesserung der Ansprechbarkeit der Eierstöcke (ovarielle Response) eingesetzt
  • Auch zur neuroprotektiven (die Nervenzellen schützenden) Wirkung bei Psychiatrischen Krankheitsbildern gibt es inzwischen beeindruckende Studien. So konnten bei Patienten mit Schizophrenie durch Pregnenolongabe die verbale Merkfähigkeit bei Wortfindungsstörungen sowie die Aufmerksamkeit und Konzentration deutlich verbessert werden.
  • Weitere Untersuchungen zeigten: Pregnenolongaben wirken sich positiv auf einen gesunden Schlaf aus, verbessern die Stimmungslage und verringern Altersprozesse.
  • Bei Autoimmunerkrankungen spielen Ungleichgewichte im Steroidhormonhaushalt eine entscheidende Rolle. Hier kann Pregnenolon eine ausgleichende Wirkung entfalten. Positive Ergebnisse durch Pregnenolongaben zeigten sich so bei Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis (s.o.) und systemischem Lupus erythematodes (SLE). Da Pregnenolon nicht patentierbar und somit für die Pharmaindustrie uninteressant ist, werden weitere Forschungen in diese Richtung derzeit allerdings nicht mehr finanziert.
  • Ebenfalls durch Studien gesichert ist ein Schutz durch Pregnenolon vor Konchenabbau bei Osteoporose.
  • Als natürlicher Gegenspieler von Cortisol hat sich Pregnenolon in Kombination mit Melatonin und DHEA bei der Behandlung von Patienten mit Streßsymptomen und Burnout bewährt.

Wie wird Pregnenolon substituiert?

Zunächst muß durch eine Blutuntersuchung ein Mangel festgestellt werden. Die Indikation zur Substituierung und die Dosierung sollten ausschließlich durch einen in Bioidentischer Hormontherapie erfahrenen Therapeuten festgelegt und begleitet werden.
Bioidentisches Pregnenolon wird halbsynthetisch aus der wilden mexikanischen Yamswurzel gewonnen, als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Es gibt einige (leider immer weniger) Fertigpräparate , oder es werden von spezialisierten Apotheken auf Anfrage Kapseln hergestellt.

Last modified: 6. März 2021

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